Mit Hilfe des Gehaltserhöhungsrechner können Sie ermitteln, wie sich eine Erhöhung Ihres Bruttogehalts
auf das künftige Nettogehalt auswirkt. Die prozentuale Steigerung des Bruttogehalts wird mit dem
Zuwachs des Nettogehalts verglichen.
Dies ist natürlich eine sehr individuelle Frage. Bitte bewerten Sie zunächst, ob Sie seit der letzten Anpassung Ihres Gehaltes anspruchsvollere Aufgaben oder mehr Verantwortung in Ihrem Job übernommen haben. Sollte Ihre Tätigkeit recht unverändert sein, halten wir nach 18 bis 24 Monaten eine Steigerung von 3 Prozent bis zu 7 Prozent für realistisch. In einer Gehaltsverhandlung sollten Sie in diesem Fall mit 10% einsteigen, da der Arbeitgeber sicherlich gerne auch einen kleinen Verhandlungserfolg erzielen will.
Wurden Sie hingegen befördert oder übernehmen verantwortungsvollere Aufgaben in Ihrem Betrieb, so liegt die durchschnittliche Gehaltserhöhung in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent. Auch hier empfehlen wir, höher einzusteigen: Beginnen Sie mit Ihren Forderungen bei 20 Prozent, so sind die Chancen größer, Ihr Wunschgehalt zu erzielen.
Selbstverständlich müssen immer die Rahmenbedingungen in Ihrem Unternehmen berücksichtigt werden. Diese Bewertung kann nur durch Sie erfolgen. Eine Gehaltserhöhung hat immer auch den Zweck, die Auswirkungen der Inflation aufzufangen. Allerdings müssen Sie auch die steuerlichen Auswirkungen der "Kalte Progression" berücksichtigen. Hierzu mehr später im Text.
Welche Auswirkung hat die "Kalte Progression" bei einer Gehaltserhöhung?
Kalte Progression beschreibt den Effekt, dass mit einer Bruttogehaltserhöhung z.B. in Höhe der allgemeinen Inflationsrate
eine prozentual geringere Nettogehaltserhöhung einhergeht. Der Gehaltsempfänger hat letztlich real weniger Geld zur Verfügung.
Dies hängt damit zusammen, dass bei steigenden Einkommen auch steigende Steuersätze gelten. Somit erhöht sich bei einer
Gehaltserhöhung der dafür fällige Steuersatz, wodurch das Gehalt prozentual netto geringer steigt als brutto. Dieser Effekt
wirkt sich bei Gering- bis Mittelverdienern sogar stärker aus als bei Spitzenverdienern. Im Ergebnis der Berechnung des Gehaltserhöhungs-Rechners erhalten Sie einen Überblick über Steuern
und Sozialabgaben vor der Lohnerhöhung und ebenso über die entsprechende Zusammensetzung von Steuerbelastung und
Sozialversicherungsbeiträgen nach der Gehaltserhöhung.
Für dieses Beispiel wird hier das Steuerjahr 2018 - analog könnte man auch mit dem Steuerjahr 2022 verfahren - zugrunde gelegt:
Sie stehen gerade in Gehaltsverhandlungen und möchten zumindest einen Ausgleich der Inflationsrate von 2 Prozent erzielen. Ihr derzeitiges
Bruttoeinkommen beträgt 3.000 Euro. Eine Gehaltserhöhung um 2 Prozent würde zu einem Brutto von 3.060 Euro führen. Die abzuführenden Steuern
inklusive Solidaritätzzuschlag und Kirchensteuer (z.B. 9 Prozent in Hessen) steigen dann von 370,79 Euro auf 388,54 Euro.
Das heißt, die Steuern steigen um rund 4,786 Prozent, während die Sozialabgaben genau wie das Bruttogehalt um 2 Prozent steigen. Das Nettogehalt
steigt demanch aufgrund der höheren Steuerlast nur um 1,607 Prozent.
Der Effekt der kalten Progression zeigt sich also auch hier. Bei einer
Inflationsrate von 2 Prozent haben Sie mit einer Erhöhung des Nettogehalts um nur 1,607 Prozent real weniger Geld in der Tasche. Die Auswirkungen
der kalten Progression sollten Sie also für anstehende Gehaltsverhandlungen berücksichtigen und darauf achten, dass möglichst Ihr
Nettogehalt die Inflation ausgleicht.
Unser Rechner berechnet aus Ihrem Bruttogehalt das entsprechende Nettogehalt und vergleicht die Werte vor und nach der Gehaltserhöhung. Aus diesem Grund müssen alle Daten eingegeben werden, die zu einer vollständigen Steuerberechnung notwendig sind. Sollten Sie Verständnisfragen haben, so orientieren Sie sich an den Hilfetexten hinter den jeweiligen Fragezeichen.
Die Seiten der Themenwelt "Gehaltserhöhung" wurden zuletzt am 12.03.2022 redaktionell überprüft durch Michael Mühl. Sie entsprechen alle dem aktuellen Stand.
Vorherige Änderungen am 10.11.2021
10.11.2021: Anpassung des Gehaltserhöhungsrechner sowie aller Texte an die Gehaltsberechnung für 2022
12.11.2020: Anpassung des Gehaltserhöhungsrechner sowie aller Texte an die Gehaltsberechnung für 2021
Redaktionelle Überarbeitung aller Texte in dieser Themenwelt
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560Gehaltserhöhungsrechner 2022 - neues Netto nach Gehaltserhöhung?