Mit dem Depressionstest nach Ivan K. Goldberg können Sie herausfinden, ob bei Ihnen Anzeichen einer Depression erkennbar sind. Alle Fragen im Depressionen-Selbsttest beziehen sich auf Ihr Befinden der letzten sieben Tage.
Wichtig: Dieser Test liefert keine definitive Diagnose und das Ergebnis darf auch nicht als solche verstanden werden. Der Selbsttest dient lediglich dem Ergründen einer Tendenz zur Depression. Falls Sie glauben, eine Depression zu haben, wenden Sie sich bitte an einen Arzt.
Mehr zum Depressionen Selbsttest
Die Auswertung des Selbsttests gibt Ihnen erste Informationen dazu, ob Anzeichen einer Depression bei Ihnen vorhanden sind und Sie möglicherweise Hilfe benötigen. Häufig bemerken auch Familienmitglieder oder Freunde eine Veränderung bei Ihnen, die den Verdacht auf eine depressive Erkrankung nahelegt. Auch deren Einschätzung kann Anlass für den Depressionen Selbsttest sein.
Sie können den Selbsttest auch nutzen, wenn Sie sich aufgrund Ihrer depressiven Erkrankung bereits in ärztlicher Behandlung befinden. Der Depressions-Test kann Ihnen dann Aufschluss darüber geben, ob sich Ihr Befinden unter der Behandlung ändert. So können sie z.B. den Selbsttest zweimal im Monat durchführen und eventuelle Veränderungen mit Ihrem Arzt besprechen.
Der Depressions-Test ersetzt keinen Fachmann
Die definitive Diagnose einer depressiven Erkrankung kann nur von einem Fachmann gestellt werden. Ebenso können anhand des Selbsttests natürlich nicht die Ursachen für eine depressive Erkrankung ermittelt werden. Betrachten Sie das Testergebnis daher bitte nur als Anhaltspunkt. Falls Sie glauben, eine Depression zu haben, wenden Sie sich bitte unbedingt an einen Arzt!
So funktioniert der Depressionen Selbsttest
Fragen oder Aussagen
Zu folgenden 18 Fragen bzw. Aussagen (übersetzt aus dem Englischen) ist im Depressionen Selbsttest nach Goldberg eine entsprechende Selbsteinschätzung vorzunehmen:
- Ich bin langsam im Verrichten von Dingen.
- Meine Zukunft scheint hoffnungslos.
- Ich kann mich nur schwer auf das Lesen konzentrieren.
- Ich habe die Freude und das Vergnügen am Leben verloren.
- Es fällt mir schwer, Entscheidungen zu treffen.
- Ich habe das Interesse an Dingen verloren, die mir sonst wichtig waren.
- Ich fühle mich traurig, niedergeschlagen und unglücklich.
- Ich bin rastlos und innerlich ruhelos.
- Ich fühle mich müde und erschöpft.
- Selbst kleine Aufgaben stellen eine große Anstrengung für mich dar.
- Ich fühle mich als schuldiger Mensch, der es verdient hat, bestraft zu werden.
- Ich fühle mich als Versager.
- Ich fühle mich innerlich leer, eher tot als lebendig.
- Ich habe Schlafstörungen: schlafe zu wenig, zu viel oder unruhig.
- Ich überlege mir, wie ich mich umbringen könnte.
- Ich fühle mich gefangen und eingeschlossen.
- Ich fühle mich niedergeschlagen, auch wenn schöne Dinge passieren.
- Ich habe ohne eine Diät zu- oder abgenommen.
Mögliche Antworten
Beantworten können Sie diese Fragen bzw. Aussagen jeweils mit folgenden Einschätzungen/Antworten, wobei diesen Einschätzungen entsprechende Punkte (Score) von 0 ("überhaupt nicht") bis 5 ("in sehr hohem Maße") zugewiesen werden.
- überhaupt nicht (0 Punkte)
- ein wenig (1 Punkte)
- teilweise (2 Punkte)
- größtenteils (3 Punkte)
- in hohem Maße (4 Punkte)
- in sehr hohem Maße (5 Punkte)
Mögliche Ergebnisse
Das jeweilige Ergebnis richtet sich nach der Gesamtsumme von Punkten (Gesamt-Score). Wie anhand der Punktevergabe schon zu vermuten, geht mit höherem Score eine stärkere Ausprägung der Depression einher.
Abhängig von der Punktzahl erhalten Sie schließlich die folgenden möglichen Ergebnisse:
0 bis 9 Punkte: Depression unwahrscheinlich
Ihre Beantwortung des Goldberg-Tests deutet nicht darauf hin, dass Sie unter einer Depression leiden. Sie scheinen sowohl Höhen als auch Tiefen, die zu einem erfüllten Leben gehören, gut zu bewältigen.
10 bis 21 Punkte: Möglicherweise eine leichte Depression
Sie haben Anzeichen einer leichten Depression. Dieser Zustand ist allgemein sehr häufig anzutreffen. Falls Ihre Beschwerden länger dauern oder sich verschlechtern, sollten Sie einen Arzt Ihres Vertrauens oder einen Psychiater bzw. Psychologen zu Rate ziehen.
22 bis 35 Punkte: Leichte bis mittlere Depression
Ihre Beantwortung des Goldberg-Tests deutet auf eine leichte bis mittelschwere Depression hin. Ihre psychischen Beschwerden bereiten Ihnen offensichtlich Probleme. Daher sollten Sie einen Arzt Ihres Vertrauens oder einen Psychiater bzw. Psychologen aufsuchen.
Sprechen Sie auch mit Ihrer Familie oder im engsten Freundeskreis über Ihre Probleme, damit diese Sie bis zu Ihrer Genesung mit unterstützen können.
36 bis 53 Punkte: Mittlere bis schwere Depression
Ihre Beantwortung des Goldberg-Tests deutet auf eine mittelschwere bis schwere Depression hin. Ihr Zustand scheint Ihnen ernsthafte Probleme zu bereiten und Sie stark zu belasten. Sie sollten umgehend einen Arzt Ihres Vertrauens oder einen Psychiater bzw. Psychologen aufsuchen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie Suizidgedanken haben.
Sprechen Sie auch mit Ihrer Familie oder im engsten Freundeskreis über Ihre Probleme, damit diese Sie bis zu Ihrer Genesung mit unterstützen können.
Über 54 Punkte Schwere Depression
Ihre Beantwortung des Goldberg-Tests deutet auf eine schwere Depression hin. Ihr seelischer Zustand scheint Sie in Ihren normalen, alltäglichen Abläufen sehr stark zu beeinträchtigen und zu belasten. Sie sollten möglichst rasch einen Arzt Ihres Vertrauens oder einen Psychiater bzw.Psychologen aufsuchen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie Suizidgedanken haben.
Sprechen Sie auch mit Ihrer Familie oder im engsten Freundeskreis über Ihre Probleme, damit diese Sie bis zu Ihrer Genesung unterstützen und vor einem möglichen Suizid bewahren können.
Quellenangaben
Der Depressionen Selbsttest beruht auf dem bekannten 18-Fragen-Test von Ivan Kenneth Goldberg. Der am 13. April 1934 geborene und 2013 verstorbene amerikanische Psychiater und Wissenschaftler entwickelte diesen Test 1993. Mehr dazu findet sich im englischsprachigen Wikipedia unter Goldberg test.
Anekdote zu Ivan K. Goldberg: Die "Internetabhängigkeit"
Die Erstbeschreibung des Phänomens der Internetabhängigkeit war von dem renommierten New Yorker Psychiater im Jahre 1995 zunächst ironisch gemeint. Goldberg erstellte als Reaktion auf die Internet-Euphorie seiner Zeit analog zu den Kriterien für Abhängigkeitserkrankungen eine Symptomliste für Internetabhängigkeit. Er versandte sie spaßeshalber per Email an einige Expertenkollegen.
Zu seiner eigenen Überraschung erhielt Goldberg eine Vielzahl ernst gemeinter Rückmeldungen von Menschen, die sich sicher waren, an einer solchen psychischen Störung zu leiden. Das Thema entwickelte sich schließlich zum Selbstläufer, als die New York Times das Phänomen im Jahre 1996 aufgriff.
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Quellenangaben
Insbesondere die Informationen folgender Quellen haben wir für die Themenwelt "Selbsttests" verwendet:
- Quellenangaben finden Sie in den Texten zu den einzelnen Selbsttests.
Letzte Aktualisierung am 20.03.2022
Die Seiten der Themenwelt "Selbsttests" wurden zuletzt am 20.03.2022 redaktionell überprüft durch Michael Mühl. Sie entsprechen alle dem aktuellen Stand.
Vorherige Änderungen am 15.04.2021
- 15.04.2021: Veröffentlichung der Themenwelt Selbsttests mit den ersten drei Tests: Venentest, Depressionen Selbsttest und Burnout Selbsttest.
- Redaktionelle Überarbeitung aller Texte in dieser Themenwelt